FilmUnion-Newsletter Nr. 06-2020 vom 17. Dezember 2020
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,die Pandemie hält uns weiter in Atem. Und doch geht das
„normale Leben“ weiter - mit seinen
kleinen Freuden und großen Ärgernissen. Wie die so genannte „Novemberhilfe“, die vor
allem Solo-Selbstständigen einmal mehr schnelle Hilfe versprach und bislang ein
Rohrkrepierer blieb.
Oder die Blockade der seit zehn Jahren erstmals anstehenden Erhöhung des
Rundfunkbeitrags um 86 (!) Cent durch die CDU im Landtag von Sachsen-Anhalt. Viele
Baustellen müssen auch in Corona-Zeiten bearbeitet werden: Anfang Dezember gestartet
ist
die neue Tarifrunde für Film- und Fernsehschaffende, bei der es - wie eine Umfrage
unter Filmschaffenden ergab - vor allem um bessere Arbeitszeitregelungen geht.
Gemeinsam werden wir auch im neuen Jahr weiter für unsere Interessen streiten. Wir
wünschen euch und euren Familien ein friedvolles, besinnliches Weihnachtsfest - trotz
allem. Bleibt gesund, wir sehen uns 2021 wieder. Wir freuen uns drauf!
Eure ver.di-FilmUnion
http://filmunion.verdi.dehttp://www.facebook.com/connexx.av

INHALT:
1. Tarifrunde gestartet
2. ÖRR I: Sachsen-Anhalt blockiert Rundfunkbeitrag
3. ÖRR II: Diskussion #meinfernsehen2021”
4. ÖRR III: Den Osten sichtbarer machen
5. ÖRR IV: Politischer Mut gefordert
6. Corona-Hilfen für Solo-Selbstständige
7. Bund erhöht Mittel für Künstlersozialversicherung
8. Neue Sektion Animationsfilm
9. Kritik an Warner Bros. und HBO Max
10. Clash of Realities zweigeteilt
11. Neue MDM-Gründerinitiative MEDIAstart
12. Filmförderung nach Diversity Checkliste
13. Forum der Filmwirtschaft
14. Filmkongress NRW digital
15. Weitere Hilfe für Themis-Vertrauensstelle
16. PREISREGEN
17. TERMINGESCHÄFT
18. Impressum/Abo

1. Tarifrunde gestartet Für rund 25.000 Filmschaffende haben ver.di und BFFS am
1. Dezember die Tarifverhandlungen mit der Produzentenallianz begonnen. Freie
Wochenenden, klare Ruhezeiten und unabdingbare Zuschläge fordert die ver.di FilmUnion.
Erträgliche Arbeitszeiten in Filmproduktionen haben Top-Priorität für die laufende
Tarifrunde, das Ziel ist planbare Freizeit. Am 14. Januar geht es in die nächste
Verhandlungsrunde.
https://filmunion.verdi.de/und-action/nachrichten/++co++6b24b6ee-33e6-11eb-aca0-001a4a
16012a


2. ÖRR I: Sachsen-Anhalt blockiert RundfunkbeitragDie „Beschädigung des öffentlich-
rechtlichen Rundfunks aus parteitaktischen Gründen und um den eigenen Machterhalt“ hat
der Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft, Frank Werneke, dem
Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff (CDU), am 8. Dezember
vorgeworfen. „In einer Zeit, in der Führungsstärke gefragt ist, besorgt Haseloff das
Geschäft der AfD“, sagte Werneke. Die AfD lehnt Beiträge für den öffentlich-rechtlichen
Rundfunk grundsätzlich ab. „Wer durch parteitaktische Tricksereien eine Säule der Demokratie demontiert,
sollte sich fragen, wen er mit seiner Politik vertritt.“https://www.verdi.de/presse/
pressemitteilungen/++co++9b17e45e-3948-11eb-95b6-001a4a16012a

3. ÖRR II: Diskussion #meinfernsehen2021”Wie soll der öffentlich-rechtliche Rundfunk
der Zukunft aussehen? Das Grimme-Institut lädt auf der neuen Plattform
"#meinfernsehen2021" zur Diskussion ein. Welche Sendungen bekommen im öffentlich-
rechtlichen Fernsehen zu viel Platz eingeräumt und welche Themen fehlen? Warum wenden
sich vor allem junge Zuschauer immer weiter von ARD und ZDF ab und den
Streamingdiensten zu? Was bedeutet Qualität im Fernsehen? Bis zum 10. Januar können
Kritikrn und Vorschläge eingebracht werden.
https://www.sueddeutsche.de/medien/grimme-plattform-meinfernsehen2021-1.5131185
Zur Plattform https://meinfernsehen2021.diid.hhu.de/

4. ÖRR III: Den Osten sichtbarer machen. Die Film- und Medienstiftungen der Länder
haben auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie reagiert und vielfältige Hilfsangebote
wie z.B. spezielle Entwicklungs- und Förderprogramme aufgebaut.
Wie diese im Einzelnen aussehen, kann auf den jeweiligen Webseiten nachgelesen werden.
http://www.filmstiftung.dehttp://www.nordmedia.dehttp://www.fff-bayern.dehttp://
www.mdm.de
http://www.ffhsh.dehttp://www.medienboard.de

5. ÖRR IV: Politischer Mut gefordert Der Dokumentarfilmer Thorolf Lipp ist klarer
Befürworter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks – zugleich kritisiert er ARD und ZDF,
wirft den Anstalten eine zu starke Orientierung am Markt und
"Besitzstandswahrungsdenken" vor. Ein Interview über niedrige Budgets, hochformatierte
Sendeplätze, warum die Reihe "Terra X" keine Dokumentarfilme zeigt und wie Dokus
zukünftig besser für das Gemeinwohl eingesetzt werden könnten.
https://www.planet-interview.de/interviews/thorolf-lipp/52082/

6. Corona-Hilfen für Solo-Selbstständige Viele Irritationen und Frust gibt es seit
Monaten rund um die Corona-Hilfen für Solo-Selbstständige. Nun sind die so genannten
November- und Neustarthilfen aufgelegt.
Ständig aktualisierte Informationen dazu sind im Corona-Infopool auf der Webseite der
Selbstständigen in ver.di gesammelt.https://selbststaendige.verdi.de/beratung/corona-
infopool/++co++aa8e1eea-6896-11ea-bfc7-001a4a160100

7. Bund erhöht Mittel für Künstlersozialversicherung Der Gesetzgeber entlastet die
Künstlersozialversicherung zusätzlich zum Bundeszuschuss um weitere 32,5 Millionen Euro
Durch diese zusätzlichen Bundesmittel kann auch im nächsten Jahr der Abgabesatz zur
Künstlersozialkasse weiter stabil bei 4,2 Prozent gehalten werden.
https://www.bundesregierung.de/breg-de/bundesregierung/staatsministerin-fuer-kultur-und-medien
/aktuelles/bund-erhoeht-mittel-fuer-kuenstlersozialversicherung-kulturstaatsministerin-
gruetters-gut-fuer-kreative-und-unternehmen--1821472

8. Neue Sektion Animationsfilm. Die Deutsche Filmakademie hat die Gründung einer neuen
Sektion „Animationsfilm“ beschlossen. Dies zeigt den hohen Stellenwert des Bereichs
Animation im Kontext deutscher Film- und Fernsehproduktionen und soll zugleich ein
wichtiges Zeichen und ein Ansporn für den Nachwuchs in diesem Bereich der Produktion
sein. https://www.produzentenallianz.de/beitraege/pressemitteilung
/deutsche-filmakademie-beschliesst-gruendung-der-sektion-animationsfilm/

9. Kritik an Warner Bros. und HBO Max Filmregisseur und -produzent Christopher Nolan
äußerte heftige Kritik am Strategiewandel von Warner Bros. und dessen Streamingdienst:
„Einige der größten Filmemacher und wichtigsten Filmstars gingen nachts im Glauben ins
Bett, für das großartigste Filmstudio der Welt zu arbeiten – und wachten am nächsten
Tag auf, um herauszufinden, dass sie für den schlimmsten Streaming-Anbieter arbeiten.“
https://www.musikexpress.de/christopher-nolan-wettert-gegen-warner-bros-und-hbo-max-
1696835/

10. Clash of Realities zweigeteilt. Die internationale Forschungskonferenz Clash of
Realities der Veranstaltungspartner Cologne Game Lab, TH Köln und Institut für
Medienkultur und Theater der Universität zu Köln) bot am 18. und 19. November zum
elften Mal die Möglichkeit zum interdisziplinären Austausch und Dialog.
Aufgrund der aktuellen Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen wird die Konferenz in
zwei Teilen veranstaltet: Der fand online statt, der zweite soll nächstes Jahr in Köln
als echte Tagung starten.https://clashofrealities.com/2020/

11. Neue MDM-Gründerinitiative MEDIAstart. Die Gründerinitiative MEDIAstart wird
zum 1. Januar 2021 unter dem Dach der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM) ihre
Arbeit aufnehmen. MEDIAstart soll jährlich bis zu zehn neue Medienunternehmen aus
Mitteldeutschland dabei unterstützen, rasch und dauerhaft auf dem Markt Fuß zu fassen.
http://www.mdm-online.de/index.php?id=9&tx_ttnews%5Btt_news%5D=2341&cHash=ac83dc483ec40bab0d0
1fd254bd68a4b


12. Filmförderung nach Diversity Checkliste. Die Filmförderung Hamburg Schleswig-
Holstein (FFHSH) bezieht seit diesem Sommer erstmals Diversitätskriterien in die
Bewertung von Förderanträgen ein. Wer im Norden Filmförderung beantragt, muss nun
zusammen mit dem Fördermittelantrag eine Diversity Checkliste einreichen. Inzwischen
liegen erste Entscheidungen für künftige Projekte vor.
https://mmm.verdi.de/medienwirtschaft/filmfoerderung-nach-diversity-checkliste-69887

13. Forum der Filmwirtschaft. Am 14. Januar 2021 findet das Forum der Filmwirtschaft
als digitale Konferenz per Live-Stream aus dem Mathäser Filmpalast statt. Diskutiert
werden soll über die Perspektiven der Film-Branche,konkrete Probleme für Produktion,
Förderung und Vertrieb durch die Corona-Pandemie sowie die globale Situation. Weitere
Informationen zur Veranstaltung und Anmeldung hier:
https://www.ensider.de/index.php/forum

14. Filmkongress NRW digital. Bei der reinen Online-Ausgabe des 10. Film- und
Kinokongresses NRW - einer Veranstaltung der
Film- und Medienstiftung NRW - trafen sich Vertreter*innen aus Politik, Produktion,
Verleih und Kinobranche zur gemeinsamen Standortbestimmung am Ende des ersten
Corona-Jahres. Die Aufzeichnung der Interviews und Gespräche ist als Stream und
Download hier abrufbar:www.filmkongress.com

15. Weitere Hilfe für Themis-Vertrauensstelle. Die Themis-Vertrauensstelle wird auch
über die dreijährige Anschubfinanzierung hinaus mit Bundesmitteln unterstützt, gab
Kulturstaatsministerin Monika Grütters bekannt. Als unabhängige Einrichtung bietet
die branchenübergreifende Vertrauensstelle Betroffenen sexueller Belästigung oder
Gewalt insbesondere aus der deutschen Film-, Fernseh- und Theaterbranche juristische
und psychologische Beratung an.
https://www.bundesregierung.de/breg-de/bundesregierung/staatsministerin-fuer-kultur-
und-medien/aktuelles/bund-setzt-foerderung-der-themis-fort-1826570


16. PREISREGEN. Produzentenpreis erst 2021Die Verleihung des Carl Laemmle
Produzentenpreises, die im März coronabedingt abgesagt werden musste, wird
voraussichtlich im Sommer 2021 nachgeholt. Der Preisträger steht aber fest: Es ist
Prof. Nico Hofmann, Produzent und CEO der UFA, der für sein herausragendes
produzentisches Lebenswerk mit dem Carl Laemmle Produzentenpreis geehrt wird.
www.carl-laemmle-produzentenpreis.de Siegfried Kracauer Preis verliehen Der Siegfried
Kracauer Preis 2020 für die „Beste Filmkritik“ ging an Dietmar Dath für seine
Rezension von „Terminator: Dark Fate“. Sie erschien unter dem Titel
„Killermaschinistinnen vor!“ in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ am 23. Oktober
2019. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert. Das Siegfried Kracauer Stipendium für das
Jahr 2020/21 in Höhe von 12.000 Euro erhielt die Filmkritikerin Esther Buss, die eine
sechsteilige Artikelserie zum Thema „Zukunft des Kinos“ sowie einen regelmäßigen Blog
verfassen wird.https://www.filmdienst.de/artikel/44659/siegfried-kracauer-preis-2020
Deutscher Kurzfilmpreis 2020 Kulturstaatsministerin Grütters hat sieben Filmschaffende
mit dem Deutschen Kurzfilmpreis, dem bedeutendsten und höchstdotierten Preis für diese
Genre, ausgezeichnet. Es wurden Prämien von insgesamt 275.000 Euro vergeben. Alle
Preisträger*innen können hier nachgelesen werden:
https://www.bundesregierung.de/breg-de/bundesregierung/staatsministerin-fuer-kultur-
und-medien/aktuelles/virtuelle-gala-echte-freude--1819778
„Goldene Kartoffel“ für SPPIEGEL TV Die „Goldene Kartoffel“ der Neuen deutschen
Medienmacher*innen für besonders miese Berichterstattung geht in diesem Jahr an SPIEGEL
TV für seine Berichterstattung über Organisierte Kriminalität. Der fast
ausschließliche Fokus auf „Clans“ erwecke den Anschein, mafiöse Vereinigungen in
Deutschland seien vornehmlich arabische Familien oder Rom*nja.
Das BKA ordnet aber nur etwa acht Prozent der Verfahren zur Organisierten Kriminalität
der so genannten „Clan-Kriminalität“ zu.
https://www.neuemedienmacher.de/goldene-kartoffel-2020/

17. TERMINGESCHÄFT. Corona-Hilfen für Solo-SelbstständigeWas hilft Freien und
Solo-Selbständigen in der Krise wirklich? Nützliche Informationen und Austausch über
die so genannte „Novemberhilfe“ und die kommende „Neustarthilfe“ gibt es in einer
Videokonferenz am Mittwoch, 16. Dezember, 19 Uhr. Ver.di fordert unbürokratische
Hilfen, die für alle Solo-Selbstständigen greifen und 75 Prozent der Einnahmeausfälle
sichert. Wie können wir dieses Ziel gemeinsam erreichen? Bitte meldet Euch per Mail
für das Treffen an: anja.willmann@verdi.de Drehbuch- und Produktionsförderung.
Der nächste Einreichtermin für Drehbuch- und Produktionsförderung der
Kulturstaatsministerin ist der 7. Januar 2021. Die aktuellen Filmförderungsrichtlinien,
Antragsformulare und Merkblätter sind im Internet hier abrufbar:
https://www.bundesregierung.de/breg-de/bundesregierung/staatsministerin-fuer-kultur-
und-medien/medien/filmfoerderung
BEYOND Filmfestival Climate Change Vom 23. bis 31. Juli 2021wird das 10.
BEYOND Filmfestival Climate Change in Karlsruhe im Filmpalast, ZKM in hybrider form
(online und analog) als OpenAirKino mit Live Übertragung stattfinden. Die Einreichung
von Spiel- und Dokumentarfilmproduktionen aller Längen sowie VR Projekten ist bis zum
15. Januar 2021 (Späteinreichung bis zum 5. April 2021) möglich. Das Reglement und alle
weiteren Informationen hier: https://filmfreeway.com/BeyondFilmFestival

18. Impressum / Abo: Die ver.di FilmUnion will mit diesem Newsletter für bessere
Information und Transparenz bei den Erwerbstätigen in der Produktionswirtschaft von
Film und Fernsehen sorgen. Insbesondere greifen wir film- und sozialpolitische Themen
auf. Die ver.di FilmUnion bildet das gewerkschaftliche Netzwerk von Film- und
Fernsehschaffenden und allen anderen Beschäftigten in Produktions-, Dienstleistungs-
und Studiobetrieben. Wir treten ein für Kunstfreiheit, gerechte Arbeitsbedingungen,
soziale Absicherung und vor allem die Umsetzung tariflicher Bestimmungen. Als
vorrangiges Ziel streben wir eine integrierte Interessenvertretung der Film- und
Fernsehbeschäftigten in der zergliederten Branche gegenüber Sendern, Produzenten und
der Politik an.

Texte: Gundula LaschV.i.S.d.P.: Matthias von Fintel, Geschäftsführerconnexx.av GmbH,
c/o ver.diPaula-Thiede-Ufer 1010179 BerlinBei Fragen, Anregungen oder Kritik sind wir
erreichbar:ver.di FilmUnion & connexx.av GmbH, c/o ver.diMatthias von FintelTelefon:
030.69562302Email: mail@connexx-av.de http://www.filmunion.verdi.de

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