FilmUnion-Newsletter Nr. 04-2019 vom 09. August 2019
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

dieser Stammtisch der ver.di-FilmUnion Berlin war ein Kinoabend: Sehr viele Interessierte kamen in das ausverkaufte WOLF Kino in Neukölln, um gemeinsam den Dokumentarfilm „Der zweite Anschlag“ zu sehen und mit Regisseurin Mala Reinhard über stigmatisierte Opfer rassistischer Anschläge, kriminalisierte Angehörige und strukturellen Rassismus an sich zu diskutieren. Mala Reinhardt und ihrem Team von der Kreuzberger filmArche e.V. war es gelungen, das Vertrauen der Angehörigen und Überlebenden der NSU-Anschläge und anderer Attentate wie in Mölln und Rostock-Lichtenhagen zu gewinnen, sie in intensiven Interviews zu befragen und bei ihrem Engagement gegen Rassismus zu begleiten. Die ver.di-Jury, die den von unserer Gewerkschaft gestifteten „Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness“ jedes Jahr beim Internationalen Leipziger Festival für Dokumentations- und Animationsfilm DOK verleiht, hatte den Film bereits 2018 mit einer lobenden Erwähnung hervorgehoben. Beeindruckt, bewegt und betroffen waren auch die Berliner Kinobesucher_innen. Nach der Filmvorführung diskutierten sie mit der Regisseurin über die Entstehung des Films, seinen gesellschaftlichen Hintergrund und die Konsequenzen für heutiges politisches Handeln. Einmal mehr wurde dabei deutlich: Wir sind alle gefragt, wenn es um die Verteidigung unserer gesellschaftlichen Werte geht. In diesem Sinne: Eine gute Zeit und bis bald!

Eure ver.di FilmUnion
http://filmunion.verdi.de
http://www.facebook.com/connexx.av

P.S.: ver.di mobilisiert – wie viele andere Organisationen und Initiativen - zur Großdemonstration #unteilbar am Samstag, d. 24. August in Dresden. Aus der ganzen Bundesrepublik werden zehntausende Menschen anreisen, bitte fragt in Euren ver.di-Landesverbänden nach Bussen und Mitfahrgelegenheiten. Wir sehen uns auf der Straße #antirassismus #antifa #wellcomeunited #unteilbar2019

INHALT

  1. Kinohilfe I: Zukunftsprogramm ab 2020
  2. Kinohilfe II: Kinos auf dem Land retten
  3. Gemeinsame Vergütungsregeln für Drehbuchautor_innen
  4. Neue Eckpunkte für Kino-Gemeinschaftsproduktionen
  5. FilmUnion #1: Diskussion über Umfrageergebnisse am 18.8. in Hamburg
  6. FilmUnion #2: Online-Umfrage goes West
  7. FilmUnion #3: Offenes Treffen für Filmschaffende in Berlin
  8. Ausschreibung MDM-Förderpreis 2019/2020
  9. Bundesförderung für Games
  10. DOK Leipzig: Neuer Regisseurinnen-Preis
  11. Berlinale 2020: Chile Marktmittelpunkt
  12. Hollywood I: Dörrie und Hoss for Academy
  13. Hollywood II: Offener Brief an Görlitzer
  14. Runde Tische zur Zukunft der Filmförderung
  15. Köln: Neues Entertainment-Programm gestartet
  16. Deutscher Fairnesspreis wird erstmals im September verliehen
  17. Susanne Aßmann erhält MDM-Nachwuchspreis
  18. Studio Hamburg Nachwuchspreis
  19. MDM-Förderpreis und neuer Magellan-Preis
  20. Mehr Geld für Filmpreis
  21. DGB-Filmpreis 2019 für „Systemsprenger"
  22. Filmfest München: Preis für neues Deutsches Kino aus Hamburg
  23. Ausschreibung Filmkritik-Preis 2019
  24. Kinoprogrammpreise der nordmedia
  25. Gerd Ruge Stipendium vergeben
  26. Deutscher Multimediapreis
  27. Treffen von Europas Serienschmiede
  28. Medientage München: Angebot für junge Leute
  29. Impressum / Abo



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1. Kinohilfe I: Zukunftsprogramm ab 2020

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Zusätzliche 15 Millionen Euro steckt der Bund im kommenden Jahr in das von den Ländern kofinanzierte „Zukunftsprogramm Kino“ zur Stärkung und Erhaltung von Kinos in der Fläche. Generell wird die Bundesregierung ihre Ausgaben für Kultur und Medien im Jahr 2020 um über 58 Millionen Euro steigern. Der Haushaltsentwurf, der gerade vom Kabinett verabschiedet wurde, sieht insgesamt über 1,82 Milliarden Euro für den Kulturetat vor und damit rund 3,3 Prozent mehr als im Vorjahr. „Die Bundesregierung setzt damit ein wichtiges Zeichen für den unverzichtbaren Wert der Kultur, die alles andere als ein Luxus, sondern elementar für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land ist“, betonte Kulturstaatsministerin Monika Grütters, die damit auch im Medienbereich neue Impulse setzen will.
http://www.kulturstaatsministerin.de

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2. Kinohilfe II: Kinos auf dem Land retten

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Mit fünf Millionen Euro Soforthilfe in diesem Jahr unterstützt die Bundesregierung Kinos in Gemeinden mit bis zu 25.000 Einwohnern. Aus dem Programm können Kinobetreiber für Modernisierungsmaßnahmen und programmbegleitende Investitionen Zuschüsse von maximal 25.000 Euro beantragen. Dazu zählt die Erneuerung von Saal-, Projektions- und Kassentechnik. Aber auch zeitgemäße Marketingstrategien sowie Ansätze zur digitalen Kundenbindung, Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz („Grünes Kino“) können gefördert werden. Kinobetreiber können die Mittel ab sofort beantragen. Mit dem Programm soll die angespannte wirtschaftliche Situation gerade für die Kinos im ländlichen Raum verbessern. Der Online-Antrag, die Fördergrundsätze sowie nähere Informationen zum Soforthilfeprogramm sind auf der Webseite der Filmförderungsanstalt zu finden.
http://www.ffa.de

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3. Gemeinsame Vergütungsregeln für Drehbuchautor_innen

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Nachdem sich ARD, Degeto und Produzentenallianz in diesem Frühjahr mit dem Verband Deutscher Drehbuchautoren (VDD) und dem Verband Deutscher Bühnen- und Medienverlage (VDB) auf den Abschluss gemeinsamer Vergütungsregeln verständigt hatten, wurde das ausverhandelte Regelwerk nun von allen Beteiligten unterzeichnet. Die neuen Regeln treten damit rückwirkend zum 1. Januar 2019 in Kraft. Auch beim ZDF wurden entsprechende Vereinbarungen getroffen. Erstmalig in der deutschen Kreativwirtschaft wurden darüber hinaus gemeinsame Grundsätze der Zusammenarbeit festgelegt. Hierzu zählen diskriminierungsfreie Rahmenbedingungen und die Gleichbehandlung der Geschlechter. Drehbuchautor*innen erhalten Zugang zum Innovationsfonds und erweiterte Mitsprachemöglichkeiten bei wesentlichen kreativen Entscheidungen.
http://www.ard.de/home/die-ard/fakten/standpunkte/Standpunkte/347386/index.html
https://www.produzentenallianz.de/beitraege/pressemitteilung/zdf-und-drehbuchautoren-staerken-partnerschaft/

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4. Neue Eckpunkte für Kino-Gemeinschaftsproduktionen

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Nach mehr als zwei Jahren intensiver Verhandlungen haben sich die ARD und die Allianz Deutscher Produzenten, der Verband Deutscher Filmproduzenten und der Film- und Medienverband NRW über die vertragliche Zusammenarbeit zu Film-/Fernseh-Gemeinschafts-produktionen und vergleichbare Kino-Koproduktionen der ARD verständigt. Im Sinne einer fairen Rechteverteilung wird mit den neuen Eckpunkten erstmals durchgängig eine Differenzierung der Rechteeinräumung nach Finanzierungsbeteiligung der ARD-Anstalten vorgenommen. Je kleiner der Finanzierungsanteil der Sender ist, desto mehr Rechte verbleiben beim Produzenten und umgekehrt. Die Mediatheken-Verweildauerzeiten für die Sender wurden bei Produktionen mit höherem Finanzierungsanteil der Sender verlängert. Die Eckpunktevereinbarung wird am 01.09.2019 in Kraft treten und hat eine Laufzeit bis 31.12.2021.
https://www.produzentenallianz.de/beitraege/pressemitteilung/neue-eckpunkte-ueber-die-zusammenarbeit-bei-kino-gemeinschaftsproduktionen-zwischen-der-allianz-deutscher-produzenten-dem-verband-deutscher-filmproduzenten-dem-film-und-medienverband-nrw-und-der-ar/

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5. FilmUnion #1: Diskussion über Umfrageergebnisse am 18.8. in Hamburg

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Ein starkes Echo hat die Online-Umfrage der FilmUnion Nord hervorgerufen. Die gewerkschaftlich bei verdi organisierten Filmschaffenden hatten um ein Feedback zur Umsetzung des Tarifvertrages gebeten: Wo hakt es aus Sicht der Kolleg_innen am Set, was muss tariflich anders werden, was läuft in der Umsetzung schlecht oder gut? Was brennt am meisten auf den Nägeln in Sachen Arbeitsbedingungen und Tarifvertrag TV FFS? Die Umfrage in Nord ist abgeschlossen, nun geht es an die Auswertung. Wer sich an der weiteren Diskussion beteiligen möchte, kommt am Sonntag, d. 18. August in das Centro Sociale, Sternstr. 2, 20357 Hamburg (U-Bahn Feldstr.). Diese Veranstaltung ist exklusiv für temporär beschäftigte Filmschaffende, aber auch für Studierende der Bereiche Kamera-Regie-Drehbuch-Produktion. Herzlich willkommen sind selbstverständlich alle Mitglieder der FilmUnion in ver.di, aber auch interessierte Filmschaffende, die noch nicht gewerkschaftlich organisiert sind. Eintritt frei. Für eine bessere Planung bitte Anmeldung per mail an tina.fritsche@verdi.de
https://www.facebook.com/events/1406782186142541/

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6. FilmUnion #2: Online-Umfrage goes West

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Die FilmUnion West hat die Online-Umfrage aus Norddeutschland aufgegriffen und befragt nun die Kolleg_innen rund um Frankfurt und Köln, wo aus ihrer Sicht die Umsetzung des Tarifvertrags TV FFS am Set klappt – und wo nicht. Alle Filmschaffenden können sich beteiligen – auch wenn sie schon bei der Nord-Umfrage dabei waren. Eure Rückmeldungen sind wertvoll – nicht nur, aber vor allem für die ehrenamtlichen Filmschaffenden im Tarifausschuss, denn dieser Ausschuss wird im kommenden Jahr die Tarifverhandlungen mit der Produzentenallianz führen.
https://t1p.de/z4j3

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7. FilmUnion #3: Offenes Treffen für Filmschaffende in Berlin

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Am 18. September lädt die Berliner FilmUnion wieder zu einem offenen Vorstandstreffen ab 19.30 Uhr im ver.di-Haus Köpenicker Str. 30 ein. Berliner Filmschaffende, die sich in ihrer Gewerkschaft engagieren möchten, sind herzlich eingeladen. Bitte meldet euch unter berlin@connexx-av.de an, auch um etwaige Änderungen zu erfahren. Treffpunkt und Infos hier:
https://filmunion.verdi.de/service/veranstaltungen/++co++b68fab64-3395-11e9-98f5-525400940f89

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8. Ausschreibung MDM-Förderpreis 2019/2020

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Für den Jahrgang 2019/2020 des MDM-Förderpreises im Rahmen der Akademie für Kindermedien können sich Autor*innen für Film, Fernsehen, Literatur und Theater, Kreative aus den Bereichen Games und Virtual Reality sowie Designer*innen von Spielzeug und Konsumgütern mit einer Projektidee bzw. einem Exposé für die Bereiche Buch, Story World oder Film bewerben. Optional kann mit der Bewerbung zusätzlich eine Ideenskizze für ein Kooperationsprojekt mit dem Ki.KA eingereicht werden: Gesucht wird ein serielles Format für Kinder ab acht Jahren zum Thema Autismus. Die Akademie für Kindermedien ist ein Stipendiatenprogramm, das von der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM) aktuell mit 130.000 Euro pro Jahrgang gefördert und vom Förderverein Deutscher Kinderfilm e.V. mit Sitz in Erfurt veranstaltet wird. Die Workshops finden in vier Modulen statt, zusätzlich gibt es eine Einführungs- und Qualifizierungswoche. Bis zum 23. August können Bewerbungen eingereicht werden. Weitere Infos unter
http://www.mdm-online.de/index.php?id=152&L=1%2520AND%25201%253D1--%3FItemid%3D217&tx_ttnews%5Btt_news%5D=2016&cHash=a0184c17b6ca5c81693d33d82d9d21f4

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9. Bundesförderung für Games

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Gamesschaffende können seit Juni Fördermittel für ihre Projekte beantragen, allerdings noch unter der De-Minimis-Verordnung. Um diese Schranke aufzuheben, liegt ein Antrag bei der EU vor, voraussichtlich im Herbst folgt die Notifizierung. Die bayerische Gamesförderung ist bereits seit September 2017 EU-notifiziert. Mit der Genehmigung wird es möglich, die Produktion von Games im Einzelfall mit bis zu 500.000 Euro zu fördern. Der bisherige Förderrahmen hatte bei 200.000 Euro innerhalb von drei Steuerjahren gelegen.
https://www.fff-bayern.de

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10. DOK Leipzig: Neuer Regisseurinnen-Preis

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Weibliche Filmschaffende können sich ab diesem Jahr für einen neuen Preis des Filmfestivals DOK Leipzig bewerben. Mehr Aufmerksamkeit und finanzielle Unterstützung bei der Entwicklung ihrer Filmprojekte verspricht der mit 5.000 Euro dotierte Preis für ein herausragendes Dokumentarfilmprojekt einer Regisseurin. DOK lobt die Auszeichnung gemeinsam mit dem Sächsischen Kunstministerium aus. Der Preis soll erstmals auf der Eröffnungsveranstaltung des diesjährigen 69. DOK am 28. Oktober verliehen werden.
https://www.dok-leipzig.de/de/festival/festival-news/view/neuer-preis-an-regisseurinnen

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11. Berlinale 2020: Chile Marktmittelpunkt

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Chile wird 2020 „Country in Focus“ beim European Film Market (EFM) der 70. Internationalen Filmfestspiele Berlin sein. Dieses EFM-Programm wurde 2017 ins Leben gerufen und soll Filmindustrie und -schaffen eines Landes umfassend vorstellen und ihm eine besondere Plattform bieten. Das Schwerpunktprogramm wird zahlreiche Möglichkeiten bieten, sich mit chilenischen Produzent*innen, Distributor*innen, Investor*innen und Kreativen zu vernetzen sowie chilenische Produktionen kennenzulernen. „Chile in Focus“ wird von ProChile – Chiles Institution zur Förderung des Exports – unterstützt und findet im Zeichen des zehnjährigen Jubiläums von CinemaChile statt, der Organisation, die das chilenische Kino weltweit erfolgreich unterstützt.
https://www.professional-production.de/news/einzelansicht/datum/2019/06/06/berlinale-2020-chile-wird-country-in-focus-beim-efm/

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12. Hollywood I: Dörrie und Hoss for Academy

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Die mächtigste Filmorganisation der Welt prominente Filmschaffende aus Deutschland zum Beitritt eingeladen - sie dürfen künftig über die Vergabe der Oscars mitentscheiden. So zählen die Schauspieler Nina Hoss und Sebastian Koch zu den 842 Filmschaffenden, die von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences in diesem Jahr eingeladen wurden. Auf der Liste stehen unter anderem 21 Oscarpreisträger und Vertreter aus 59 Ländern. Auch Lady Gaga ("A Star is Born"), der Schwede Alexander Skarsgård und der französische Altstar Jean-Louis Trintignant ("Liebe") sind dabei. Ebenso eingeladen sind der in Berlin lebende syrische Regisseur Talal Derki und die drei deutschen Produzenten seines Films "Of Fathers and Sons - Die Kinder des Kalifats", Regisseurin Ulrike Ottinger ("Unter Schnee"), Szenenbildnerin Silke Buhr ("Werk ohne Autor") und Filmemacherin Doris Dörrie ("Männer", "Kirschblüten"), die als Autorin eingeladen ist.
https://www.spiegel.de/kultur/kino/oscars-academy-nina-hoss-und-doris-doerrie-werden-mitglieder-a-1275364.html

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13. Hollywood II: Offener Brief an Görlitzer

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Anfang Juni bekamen die Bürger*innen von Görlitz Post von Filmemachern aus Hollywood. Denn die Stadt in Sachsen ist dort als Drehort besonders beliebt, immerhin ist ihre Schönheit im zweiten Weltkrieg so gut wie nicht zerstört worden. Der Film "Der Vorleser" entstand hier ebenso wie Wes Andersons "Grand Budapest Hotel". Der Grund, für den offenen Brief aus Hollywoods Filmbranche war Sebastian Wippel, der bei den Bürgermeisterwahlen für die AfD kandidierte. In dem offenen Brief hieß es: „Gebt Euch nicht Feindseligkeit, Zwietracht und Ausgrenzung hin. Verratet nicht Eure Überzeugungen, sobald jemand behauptet, er könne die Probleme für Euch schnell lösen!“ Nobody knows, ob es an Hollywood lag, aber Wippel fiel am Ende bei der Wahl durch. Der nächste Prüfstein ist am 1. September – dann werden die Menschen in Sachsen ihren neuen Landtag wählen.
https://www.spiegel.de/kultur/kino/goerlitz-filmschaffende-mahnen-richtig-zu-waehlen-a-1271470.html

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14. Runde Tische zur Zukunft der Filmförderung

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Am 17. Juni begannen im Kanzleramt die von Kulturstaatsministerin Monika Grütters initiierten Runden Tische zur Zukunft der Filmförderung. Mehrere Berufsverbände stellten dafür umfassende Vorschläge zur Novellierung des Filmförderungsgesetzes (FFG) zur Diskussion Auch ver.di saß mit am Tisch und plädierte unter anderem für eine Verankerung der Tarifgebundenheit in Förderrichtlinien und für soziale Mindeststandards bei der Beschäftigung von Filmschaffenden, forderte Gender- und Diversityaspekte bei der Auswahl von Cast und Crew und sprach sich dafür aus, ein Sonderbudget Weiterbildungsförderung anzulegen. Sämtliche Stellungnahmen sind auf der Seite der FFA nachzulesen:
https://www.ffa.de/stellungnahmen-novellierung-ffg.html

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15. Köln: Neues Entertainment-Programm gestartet

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Die internationale filmschule köln (ifs ) hat ein neues Weiterbildungsprogramm für TV-Entertainment-Producer gestartet. Das praxisorientierte und branchennahe Qualifizierungsangebot soll dem akuten Fachkräftemangel in der Branche ein Angebot entgegensetzen, das speziell auf die Bedarfe der non-fiktionalen Entertainment-Produktion zugeschnitten ist. Ziel ist es darüber hinaus, die nachhaltige Entwicklung der Branche in Nordrhein-Westfalen als dem führenden Entertainment-Standort in Deutschland sicherzustellen. Initiiert und gefördert von der Film- und Medienstiftung NRW wurde das Programm an der ifs in enger Zusammenarbeit mit der Entertainment Master Class und NRW-Produzenten entwickelt. Weitere Kooperationspartner sind der Film- und Medienverband NRW und die Allianz Deutscher Produzenten Film und Fernsehen e.V.
https://www.filmschule.de/

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16. Deutscher Fairnesspreis wird erstmals im September verliehen

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Zum ersten Mal verleihen ver.di und der Schauspielverband BFFS in diesem Jahr den Deutschen Fairnesspreis – in diesem Jahr unter dem Motto Diversität/Vielfalt. Bereits am 10. Mai hatten sich deshalb in den Räumen von ver.di in Berlin Vertreter*innen der Film-Berufsverbände zusammengesetzt, um sich an der Findung des Preisträgerfilms zu beteiligen. Sie alle waren aufgefordert worden, je einen Vorschlag für ein Filmwerk abzugeben, das das Thema Diversität in herausragender Weise zum Thema macht oder durch Beachtung von Diversität bei der Besetzung vor und hinter der Kamera in selbstverständlicher Weise transportiert. Die lebhafte und differenziert geführte Diskussion spann sich von der Frage nach Strategien, wie das Thema Diversität am effektivsten in einem Film platziert werden könne bis dahin, ob und wie eine solche Produktion unter möglichst fairen Bedingungen hergestellt werden könne. Aus der so entstandenen Longlist von acht Filmen bzw. Serien hat die fünfköpfige Jury nun den Preisträger ausgewählt. In der Jury sitzen in diesem Jahr die Filmschaffenden Simone Wagner (BFFS), Stephanie Maile (Castingverband BVC), Christian Lex vom Verband der Drehbuchautoren (VDD), Tina Fritsche von ver.di sowie Sheri Hagen von Pro Quote Film. Welche Produktion den Deutschen Fairnesspreis 2019 zum Thema Diversität erhält, wird am 13. September im Rahmen des Deutschen Schauspielpreises in Berlin bekannt gegeben.
https://filmunion.verdi.de/und-action/nachrichten/++co++811db9ac-7874-11e9-948b-001a4a160100

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17. Susanne Aßmann erhält MDM-Nachwuchspreis

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Beim 15. MDM Nachwuchstag KONTAKT am 21. Juni hat die Erfurter Filmemacherin Susanne Aßmann den KONTAKT-Pitchingpreis in Höhe von 3.000 Euro für ihren Kurzspielfilm „Die Anderen“ gewonnen. Die Absolventin des Studiums der Visuellen Kommunikation an der Bauhaus-Universität Weimar erzählt darin, wie der Protagonist Hans ein fiktives, kafkaeskes Amt betritt und einen Prozess der Assimilation durchlebt, um zu den Anderen dazuzugehören. Eine Parabel über die Konformität unserer Gesellschaft, soziale Identität und Ausgrenzung sowie bürokratische Schein-Integration. Die Jury sprach zudem lobende Erwähnungen sowohl für den Legetechnikanimationsfilm „Saka Sy Vorona – Katze und Vogel” von Franka Sachse als auch für das dokumentarisch-fiktionale Webprojekt „Faces - Feminism is a Browser“ von Charlotte Eifler aus.
http://www.mdm-online.de

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18. Studio Hamburg Nachwuchspreis

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Am 6. Juni wurde im Thalia Theater der 22. Studio Hamburg Nachwuchspreis vergeben. Der Preis in der Kategorie "Bester Film" ging an Autorin und Regisseurin Eva Trobisch für ihren Abschlussfilm an der HFF München „Alles ist gut“. In der Kategorie Beste Darstellerin ging der Studio Hamburg Nachwuchspreis an Milena Tscharntke für ihre Rolle als Isy in „Alles Isy“, einem Film, der die Sprach- und Fassungslosigkeit angesichts sexueller Gewalt im privaten Umfeld thematisiert. Wenige Tage zuvor hatten die beiden Regisseure des ARD-Dramas, Mark Monheim und Max Eipp, bereits den Bayerische Fernsehpreis erhalten. Der FFF Bayern hatte das Projekt im Bereich Drehbuch mit 25.000 Euro gefördert. Den Nachwuchspreis für den besten Kurzfilm erhielt der an der Hamburg Media School entstandene Abschlussfilm ‚Kippa’ von Lukas Nathrath (Regie/Drehbuch) und Henriette Ahrens (Produktion), der einen Konflikt um Antisemitismus, Jugend und Freundschaft erzählt.
https://www.studio-hamburg.de/nachwuchspreis/

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19. MDM-Förderpreis und neuer Magellan-Preis

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Bei der Abschlusspräsentation der Akademie für Kindermedien 2018/2019 in Erfurt wurde Lukas Pilz für sein Story-World-Projekt „Nerde – Eine neue Welt“ mit dem Förderpreis der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM) ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird jährlich für ein herausragendes Projekt des jeweiligen Akademiejahrgangs vergeben. Erzählt wird die Geschichte von fünf Kindern, die nach einem jahrhundertelangen Kälteschlaf in einer fremden, verrückten Welt erwachen. Dort gibt es Meerschweinchen groß wie Elefanten und manische Zustelldroiden, aber von den Erwachsenen fehlt jede Spur. Zum ersten Mal lobte der Magellan Kinder- und Jugendbuchverlag den mit 2.500 Euro dotierten Magellan-Preis aus. Er ging an Duc-Thi Bui für sein Filmprojekt „Die fünf Steine“. Zudem vergab das GRIPS Theater Berlin wie schon 2017 eine von insgesamt fünf Nominierungen für den „Berliner Kindertheaterpreis“ an „Die blauen Engel“ von Manuel Ostwald. Verbunden ist die Nominierung für den Wettbewerb mit einem Stipendium in Höhe von 1.500 Euro und der Teilnahme an zwei Workshops.
http://www.mdm-online.de

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20. Mehr Geld für Filmpreis

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Der Friedensfilmpreis Osnabrück ist der wichtigste Filmpreis, der alljährlich im Rahmen des Unabhängigen Filmfests Osnabrück (FFOS) vergeben wird. Das Festival und die Sievert-Stiftung für Wissenschaft und Kultur erhöhten nun erneut die Preissumme für den Friedensfilmpreis von zuletzt 12.500 auf nunmehr 15.000 Euro für das diesjährige Festival im Oktober – eine Steigerung um das Dreifache von der Ursprungssumme. Mit dem Preis solle „eine hohe Wertschätzung der unabhängigen und engagierten Filmarbeit“ ausgedrückt werden, so Festivalleiterin Julia Scheck. 2018 ging der Friedensfilmpreis, der nach den Statuten des FFOS eine „ästhetische Qualität in herausragender Weise mit humanem Denken und sozialem Engagement verbinden“soll, an Simon Lereng Wilmonts.
https://www.pressreader.com/

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21. DGB-Filmpreis 2019 für „Systemsprenger"

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Das Drama „Systemsprenger" hat den diesjährigen DGB-Filmpreis gewonnen. Der Film der jungen Regisseurin Nora Fingscheidt über engagierte Sozialarbeiter*innen und ein Kind, wurde beim 30. Internationalen Filmfest Emden-Nordeney ausgezeichnet. Im Rahmen des Filmfestes gab das Publikum dem Film die höchste Wertung im DGB-Wettbewerb für sozial engagierte Filme. Fingscheidt erzählt in ihrem intensiven Drama die Geschichte der wilden neunjährigen Benni, die eigentlich nur Liebe und Geborgenheit bei ihrer Mutter sucht. Doch egal, mit welchen Maßnahmen das Hilfesystem sie aufzufangen versucht, Benni fliegt aus allem hinaus - aus der Pflegefamilie, aus der Wohngruppe, aus der Sonderschule. Im Jugendamt bezeichnet man solche Kinder als „Systemsprenger“.
https://www.dgb.de/themen/++co++4c3a123c-90f0-11e9-89c0-52540088cada

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22. Filmfest München: Preis für neues Deutsches Kino aus Hamburg

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Beim 37. Filmfest München ging der Förderpreis „Neues Deutsches Kino“ in den Kategorien Drehbuch und Schauspiel an das Drama „Es gilt das gesprochene Wort“ des Hamburger Regisseurs Ilker Çatak. Der Förderpreis ist mit insgesamt 70.000 Euro dotiert. In der Kategorie Regie wurde Jan-Ole Gerster für seinen Film „Lara“ mit dem mit 30.000 Euro dotierten Förderpreis ausgezeichnet. Bereits für seinen Debütfilm „Oh Boy“ war Gerster für den Förderpreis Neues Deutsches Kino im Bereich Drehbuch prämiert worden. Auch der FIPRESCI-Preis des internationalen Kritikerverbandes ging an „Lara“. Der Kindermedienpreis „Der weiße Elefant“ ging in der Kategorie Bester Film an „Unheimlich perfekte Freunde“ von Regisseur Marcus H. Rosenmüller; die achtteilige TV-Serie „Der Krieg und ich“ von Regisseur Matthias Zirzow wurde als beste TV-Produktion geehrt. Alle Preisträger*innen sind hier gelistet:
https://www.filmfest-muenchen.de/de/festival/filmfest-2019/preistraeger-2019/

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23. Ausschreibung Filmkritik-Preis 2019

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Bereits zum sechsten Mal wird der Siegfried Kracauer Preis in Zusammenarbeit mit dem Verband der deutschen Filmkritik (VdFK) vergeben die MFG Filmförderung Baden-Württemberg und die Film- und Medienstiftung NRW gemeinsam den insgesamt mit 15.000 Euro dotierten Preis für deutschsprachige Filmkritik. Bewerben können sich Filmkritiker*innen aus dem deutschsprachigen Raum um den mit 3.000 Euro dotierten Preis für die Beste Filmkritik sowie für ein einjähriges Stipendium. Bewerbungsschluss für den Siegfried Kracauer Preis 2019 ist der 15. August 2019. Eine unabhängige Jury entscheidet über die Vergabe der Preise, die am 3. November in Biberach verliehen werden. Die Bewerbungsmodalitäten hier:
http://www.siegfried-kracauer-preis.de

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24. Kinoprogrammpreise der nordmedia

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58 gewerbliche und nichtgewerbliche Filmtheater und Spielstellen aus Niedersachsen und Bremen sind in Gronau/Leine mit einem Kinoprogrammpreis der nordmedia ausgezeichnet worden. Die mit insgesamt 72.000 Euro dotierten Preise wurden für die Gestaltung hervorragender Jahresfilmprogramme und besonderer Filmreihen vergeben. Vier Lichtspielhäuser wurden mit den jeweils 3.500 Euro dotierten Spitzenpreisen prämiert: das Schauburg Kino in Bremen, das Scala Programmkino in Lüneburg sowie das Cinema-Arthouse und das Filmtheater Hasetor in Osnabrück. Eine Übersicht der Preisträger ist hier zu finden:
http://www.nordmedia.de/pressebilder

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25. Gerd Ruge Stipendium vergeben

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In diesem Jahr vergab die Film- und Medienstiftung NRW zum 18. Mal das Gerd Ruge Stipendium für Dokumentarfilmer. Aus den 28 Dokumentarfilm-Konzepten, die 2019 bei der Film- und Medienstiftung NRW eingereicht wurden, wählte die Jury die inhaltlich und formal überzeugendsten, die eine eigene Handschrift der jungen Filmemacher*innen erkennen ließen. Die Stipendien gingen an Moritz Riesewick und Hans Block (NRW/Berlin) für ihr Projekt „Cyberstate“, Ekrem Heydo (Berlin) für „Dêrik“, Steffi Wurster (Berlin) für „Rukla – Feind ohne Namen“ und Diana Näcke (Berlin) für „The Fish Knows Everything“. Die vier ausgewählten Projekte werden mit insgesamt 98.020 Euro gefördert.
http://www.filmstiftung.de

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26. Deutscher Multimediapreis

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Bereits seit 21 Jahren prämiert der Deutsche Multimediapreis mb21 die digitalen Projekte junger Medienmacher*innen. Ab sofort können sich Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahre wieder an dem Wettbewerb beteiligen und Geldpreise im Wert von 11.000 Euro gewinnen. Damit alle eine faire Chance haben, werden die Preise in vier Altersgruppen und drei Sonderkategorien Jahresthema – in diesem Jahr „Irgendwas mit Medien!“, einen Gruppenpreis und die Kategorie Medienkunst vergeben, die mit je 1.000 Euro dotiert sind. Einsendeschluss ist der 19. August 2019.
https://www.mb21.de/wettbewerb_teilnahme.html

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27. Treffen von Europas Serienschmiede

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Bei „Series Lab Hamburg" trafen sich Mitte Juni rund zwanzig europäische Produzent*innen und Autor*innen von Weltvertrieben, Fernsehsendern und Plattformen. Die Serienteams wurden beim Series Lab von international erfahrenen Drehbuchspezialisten beraten, die den Teilnehmenden in kleinen Workshops wertvolle Tipps an die Hand gaben. Die Inhalte und Formate der Serien sind dabei so unterschiedlich wie die Länder, aus denen ihre Produzent*innen kommen: Das Spektrum reicht von einer St. Pauli-Geschichte der 1960er Jahre bis zum Doppelleben eines Doping-Kontrolleurs. Der NDR vergibt im Rahmen des Series Lab einen den mit 7.500 Euro dotierten Förderpreis "Albatross" für ein europäisches Fernsehserien-Projekt. Das Series Lab ist eine Kooperation zwischen Creative Europe Desk Hamburg, der Letterbox Filmproduktion und der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein.
https://www.ffhsh.de/de/news/2019/20190617_SeriesLab.php

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28. Medientage München: Angebot für junge Leute

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Das Motto der Münchner Medientage vom 23.-25. Oktober 2019 lautet „Let’s build the Media we want!“. Es geht um die weitere Technisierung der Medien durch Machine Learning, Künstliche Intelligenz und Algorithmen. Welche Macht haben Plattformen, welche Rolle spielen Technologie, Ethik, Journalismus? Wie können die neuen Technologien gewinnbringend für die Gesellschaft genutzt werden? Die Gesellschaft muss bestimmen, welches Mediensystem sie will. Darüber können junge Medienmacher*innen in München diskutieren. Für „Young Professionals“ unter 30 Jahren gibt es Sonderkonditionen. Das ganze Programm hier:
https://medientage.de/wp-content/uploads/sites/9/2019/06/190607_MTM19_Programmuebersicht_OL.pdf

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29. Impressum / Abo

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Die ver.di FilmUnion will mit diesem alle zwei Monate erscheinenden Newsletter für bessere Information und Transparenz bei den Erwerbstätigen in der Produktionswirtschaft von Film und Fernsehen sorgen. Insbesondere greifen wir film- und sozialpolitische Themen auf.
Die ver.di FilmUnion bildet das gewerkschaftliche Netzwerk von Film- und Fernsehschaffenden und allen anderen Beschäftigten in Produktions-, Dienstleistungs- und Studiobetrieben. Wir treten ein für Kunstfreiheit, gerechte Arbeitsbedingungen, soziale Absicherung und vor allem die Umsetzung tariflicher Bestimmungen. Als vorrangiges Ziel streben wir eine integrierte Interessenvertretung der Film- und Fernsehbeschäftigten in der zergliederten Branche gegenüber Sendern, Produzenten und der Politik an.

Texte: Gundula Lasch
Redaktion: Tina Fritsche
V.i.S.d.P.: Matthias von Fintel, Geschäftsführer
connexx.av GmbH, c/o ver.di
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin

Bei Fragen, Anregungen oder Kritik sind wir erreichbar:
ver.di FilmUnion & connexx.av GmbH, c/o ver.di
Matthias von Fintel
Telefon: 030.69562302
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