Filmverbände fordern: Jetzt Förderinstrumente umsetzen. Wir brauchen Investitionsverpflichtung und Steueranreizmodell – sofort.
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10.06.2025

Sehr geehrter Herr Staatsminister Weimer,
 
zu Ihrem Amt als Staatsminister für Kultur und Medien gratulieren wir Ihnen sehr herzlich und wünschen Ihnen gutes Gelingen!
Mit Ihrer Ernennung und dem Start der neuen Bundesregierung verbinden die unterzeichnenden Filmverbände die dringende Erwartung, dass Sie zwei zentrale Förderinstrumente aus dem Koalitionsvertrag zügig umsetzen: „eine gesetzliche Investitionsverpflichtung sowie ein steuerbasiertes Anreizmodell, um die Wettbewerbsfähigkeit des Filmstandorts Deutschland durch eine zeitnahe Reform der Filmförderung zu verbessern.“

Eine zukunftsfähige Filmwirtschaft entsteht nicht allein durch private Investitionen, beispielsweise in die Studioinfrastruktur. Diese bergen die Gefahr einer zunehmenden Abhängigkeit von marktwirtschaftlichen Interessen, statt die kulturelle Vielfalt und kreative Eigenständigkeit des deutschen Films zu sichern.
Eine zukunftsfähige Filmwirtschaft entsteht durch kontinuierliche und verlässliche Investitionen in kreative Inhalte, stabile Beschäftigung und faire Produktionsbedingungen.

Ohne verbindliche Investitionsverpflichtungen für Marktteilnehmer und ein wettbewerbsfähiges steuerliches Anreizsystem bleibt Deutschland als Produktionsstandort unterfinanziert – und im internationalen Vergleich nicht konkurrenzfähig.

Die unterzeichnenden Verbände schließen sich dem Appell von Produktionsallianz, AG DOK, Deutscher Filmakademie, Produzent:innenverband, AG Kino – Gilde, Bundesverband Regie und dem Deutschen Drehbuchautorenverband vom 11.03.2025 an:
Nur mit einer Kombination aus Investitionsverpflichtung und Rechterückbehalt sowie einem international wettbewerbsfähigen Steueranreizsystem kann der Produktionsstandort Deutschland seine wirtschaftliche und kreative Kraft wieder voll entfalten.

Zahlreiche Studien – darunter „Wirtschaftliche Bedeutung der Filmindustrie in Deutschland“ (BMWi, 2017) und „Tax Incentives im deutschen Film- und Serienproduktionsmarkt“ (Bitkom e.V., 2022) – belegen die Ausstrahlungseffekte der Steuerpolitik, Filmwirtschaft und die unmittelbare Wirkung eines steuerbasierten Anreizsystems. Es würde nicht nur substanzielle Investitionen aus dem In- und Ausland nach Deutschland lenken, sondern auch qualitativ hochwertige Arbeitsplätze schaffen und halten.
Die deutsche Filmwirtschaft bedeutet zehntausende Arbeitsplätze, sie stärkt den Mittelstand und entfaltet eine kulturelle Strahlkraft, die weit über den Wirtschaftssektor hinausreicht. Damit sie ihr Potenzial voll entfalten kann, braucht es jetzt ein mutiges politisches Signal.

Die unterzeichnenden Filmverbände appellieren geschlossen an Sie, sehr geehrter Herr Kulturstaatsminister Weimer und an die Bundesregierung:
Setzen Sie die versprochenen Fördersäulen um – jetzt.
Nur mit einem international anschlussfähigen Förderrahmen kann Deutschland als Filmnation im globalen Wettbewerb bestehen.


Assistant Directors Union e.V., ADU
AudioVisuelle Übersetzer*innen – AVÜ e. V.
BFFS Die Schauspielgewerkschaft
Berufsverband Green Consultants Film & TV Dach e.V.
Berufsverband Script Supervisor e.V., BVSS
Berufsvereinigung Filmton e.V., bvft
Bundesverband Aufnahmeleitung e.V., BVAL
Bundesverband der Fernsehkameraleute e.V., BVFK
Bundesverband Filmschnitt Editor e.V., BFS
Bundesverband Kamerabühne und Beleuchtung e.V, BVB
Berufsverband Kinematografie e.V., BVK
Bundesverband Locationscout e.V., BVL
Changemakers.film
Deutsche Akademie für Fernsehen e.V., DAfF
fairTV e.V.
Filmtonfrauen e.V.
Filmverband Südwest e.V.
German Stunt Association e.V., GSA
Pro Quote Film e.V.
Verband der Requisite und Set Decoration e.V., VdR/SD
Vereinigung der Rundfunk-, Film- und Fernsehschaffenden, VRFF Freie
 
DEUTSCHE AKADEMIE FÜR FERNSEHEN E.V.
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